E56: "Lügen, Laschet, Leipzig"

Shownotes

00:17 Ihr habt sie doch bestimmt schon vermisst: eine Whatsapp-Folge! Friedemann und Samira sind zerstreut auf ihren Handelswegen, deswegen konnten wir nur über verbale Rohrpost kommunizieren. Wir lugen Richtung Österreich, lauschen kurz dem Laschet und betrachten den antisemitischen Übergriff auf Gil Ofarim in Leipzig. 2:53 Samira rekapituliert das austriazistische House of Cards. Der Vorwurf: Kurz soll sich mit Steuergeldern positive Berichterstattung und frisierte Umfragen gekauft haben. 5:50 Wieso erscheinen uns solche Skandale so nah an Hollywood, wie durchtrieben kann Politik sein, wie sehr hat man sich an derlei Vorfälle in Österreich gewöhnt und wie kann es sein, dass Kurz noch steht? (Hinweis: Aufnahme vor Kurz’ Rücktritt.) 10:39 “Das politische Talent” Kurz wäre, wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten sollten, dass er sich selbst fingierte Umfragen eingekauft hätte, die ihn größer machten als er war, die größte Blase österreichischer Politik. Kurz könnten zehn Jahre drohen. 12:53 Friedemann analysiert die Pressekonferenz von Armin Laschet, die Schwäche in der Sprache und Argumentation und die glatte Realitätsverleugnung, bei gleichzeitiger Anerkennung der Wirklichkeit, Friedemann nennt es: Schrödingers Rücktritt. Der Auftritt stellt in der Essenz den gegenwärtigen Zustand des Konservatismus dar. Außerdem Zerlegung der Vokabel “Neuanfang” 25:42 Samira hält es für eine Pointe dieser ganzen Bundestagswahl, dass Laschet nach all den Fehlern nun den einzig möglichen Abgang performt, wenn auch unbeholfen: den in der Politik fast ganz vergessenen guten alten Rücktritt. 28:43: Der antisemitische Übergriff auf Gil Ofarim ist in sich, aber auch in der Art wie nach Öffentlichwerdung darauf reagiert worden ist Ausdruck des Antisemitismus, der gesellschaftlich verankert ist.
33:24 Die Reaktion des Hotels, insbesondere die Formulierung ihrer Mitteilung zu dem Vorfall, setzt das Problem fort, genauso wie das Banner, den die Hotelmitarbeiter*innen präsentierten *um ein Zeichen zu setzen* - irgendeines zumindest. 43:18 Friedemann setzt diesen Vorfall in einen historischen Kontext in die Perspektive deutsche Geschichte und zeichnet die Linie von Antijudaismus zu Antisemitismus. 49:02 Antisemitische Übergriffe sind in Deutschland gestiegen, alleine im Rahmen der Querdenker-Demonstrationen. Das diesjährige Jom Kippur wurde überschattet von einem vereitelten Bombenanschlag und der Anschlag in Halle jährt sich zum zweiten Mal. 53:12 Nächste Woche wieder eine normale Folge, unser Buch kommt am 18.10. raus und am 9.11 feiern wir Buchparty im Pfefferbergtheater in Berlin, besorgt euch Tickets, kommt vorbei, say hi! <3 Schönes Weekend!

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